Wasserförderung im "Alten Dorf"

08.09.2017

Die Feuerwehren im Bereich Teisnach und Umland übten am Freitag Abend im Ortsgebiet Teisnach ein Szenario das sich keiner wünscht.

Zimmerbrand auf einem abgelegenem Anwesen in Teisnach, das Feuer droht auf den Dachstuhl überzugreifen. Die Führungskräfte in Teisnach wissen, es handelt sich um ein Holzhaus und es gibt keine Löschwasserversorgung vor Ort. Man braucht eine unabhängige Wasserversorgung von der Teisnach aus. Zu allem Überfluss ist es auch noch Winter…..

Nachdem alle 10 beteiligten Feuerwehren mit Ihren Digitalfunkgeräten auf eine separate Sondergruppe geschaltet wurden, begann die bereits im Vorfeld geplante Übung. Es wurden schon auf der Anfahrt die ersten Feuerwehren mit Ihren Aufgaben betraut, das wichtigste war zu dem Zeitpunkt Löschfahrzeuge mit Personal, Geräten & Löschwasser so nahe an das Brandobjekt zu bringen wie möglich. Mit dieser Aufgabe waren insg. 6 Fahrzeuge betraut die dann aber insg. 11.000 Liter Wasser und mind. 16 Atemschutzgeräte + Personal zur Einsatzstelle brachten.

Nachdem die Erstversorgung an der Einsatzstelle gesichert war und der erste Löschangriff gestartet wurde (Simuliert durch 3 Abgabestellen), begann der Aufbau der Wasserförderung. Für die Saugstelle war schnell ein zugänglicher Platz gefunden worden, von da aus wurde die erste Förderleitung Richtung Sonnenapotheke gebaut. Die Pumpe an der Kreuzung Kaikenriederstraße / Zum Hochfeld war dann der nächste Punkt und ab da begann der Aufstieg der Förderleitung mit einer Gesamtlänge von 1200 Meter und einem Höhenunterschied von 75 Metern.

Gleichzeitig musste für die Straßenüberquerung eine Stelle ausgesucht werden und mit Schlauch-brücken ein überfahren zu ermöglichen. Die REG 18 ist eine wichtige Verbindungsstraße und hier herrscht viel Verkehr. Ein kpl. Sperre der Straße würde weitere Probleme aufwerfen.

Mit weiteren 4 Pumpen und jeweils 200 Metern Schlauch die durch jede Feuerwehr ausgelegt wurden, bahnte sich die Leitung ihren weg durch das „Alte Dorf“. Wie der Name so schön sagt, haben die Feuerwehren hier mit einer engen Bebauung und schmalen Straßen zu kämpfen. Priorität hat hier nämlich auch das die Fahrwege freibleiben, um die Logistik aufrecht zu erhalten und um evtl. auch einen Krankenwagen passieren zu lassen. Die Förderleitung war aber dann am Ziel und nach etwa 40 Minuten konnte „Wasser marsch“ aus der Förderleitung gemeldet werden.

Nach einigen Test’s an der Abgabestelle konnte eine Förderleistung von 1000L/min bei 2 Bar Druck festgestellt werden. Dieser Wert ist in den Augen der Verantwortlichen für diese Strecke in Ordnung. Sollte mehr Bedarf an Löschwasser bestehen müsste eine zweite Leitung aufgebaut werden. Mit dieser unabhängigen Wasserversorgung kann das abgelegene Anwesen versorgt werden, aber auch bei einem Waldbrand oder bereits im Ortsgebiet ist dies eine wertvolle Rückfallebene.

„Der Aufbau der Schlauchstrecke würde im Ernstfall schneller gehen“, hier war man sich am Ende der Übung einig. Grund dafür ist, das in dieser Übung der Hauptaugenmerk auf die optimale Auslegung der Pumpenstandorte und dem Einsatz der vorhandenen Gerätschaften lag und nicht auf Schnelligkeit. Mit diesen Werten wird jetzt ein bereits vorhandener Einsatzplan aktualisiert und auf die neuen Begebenheiten angepasst.

Bei einer Abschlussbesprechung dankte der 1. Kommandant der Feuerwehr Teisnach, Plötz Sandro und der zuständige Kreisbrandmeister, Maimer Michael den anwesenden Feuerwehren für Ihre Zeit und der Bereitschaft bei der Übung Teilzunehmen und auch teilweise bei der Planung mitgeholfen haben. Auch den Anwohner galt ein Dank, die in dieser Zeit mit kleinen Verkehrsbehinderungen rechnen mussten.

Rahmendaten zur Übung:

Feuerwehren: Teisnach, Kaikenried, Arnetsried, Sohl, Linden, Ayerhof, Altnußberg, Asbach, Böbrach, Auerkiel

Teilnehmer: 130 Männer/Frauen

Pumpen Förderleitung: 5

Fahrzeuge: 18 (inkl. Mannschaftstransporter und Versorgungs-LKW)

Schlauchmaterial: 1200m = 60 Schläuche